“Warum keine 1:1-Readings mehr?”

In den letzten Jahren habe ich etliche 1:1-Basic- und Deep-Dive-Readings gegeben. 2-2,5 Stunden volle Beschallung und Input. Und die AHA-Momente meiner Klien':innen mit zu erleben, war immer wieder erfüllend und schön. Mit der Zeit schlich sich aber eine Unzufriedenheit ein. Und mir war auch schnell klar, woher sie kam. Es gab verschiedene Aspekte, aber der schwerwiegendste war, dass ich dem Human Design, wie ich es verstehe und lebe und vermitteln möchte, in 2 Stunden nicht gerecht werden kann. Wie kann ich in so einer begrenzten Zeit ein so komplexes Tool so weitergeben, dass es wirklich nachhaltig beim Gegenüber wirken kann? Dass es wirklich die Individualität zeigt statt erst einmal die Basics, die wir uns auch teilen? Wie kann mein Gegenüber die Dynamik des Systems verstehen, wenn in der Zeit ja nicht mal alle Faktoren beleuchtet werden können? Generatorenergie ist nicht immer gleich Generatorenergie. MGs sind nicht alle gleich schnell und umsetzungsfreudig. Die Aspekte in deinem Design bedingen sich. Sie stehen in Wechselwirkungen und diese Zusammenhänge lassen sich nach meiner Erfahrung oder zumindest nicht in meinem Stil der Vermittlung in 2-2,5 Stunden (be)greifbar machen. Gleichzeitig hatte (und habe) ich den Anspruch, Raum für Fragen zu öffnen, die sich durch das Gehörte oft erst ergeben. Oder bestimmte Herausforderungen, die jetzt gerade akut in deinem Leben da sind, auch mit dem HD-Tool beleuchten zu können. Von verschiedenen Seiten. Das alleine kann schon mindestens eine Stunde in Anspruch nehmen. Und ich will mich nicht zufrieden geben mit kurzen, generischen Antworten, um irgendwie auch noch die restlichen Aspekte unterzubringen. Wenn du dich mit deinem Design wirklich beschäftigen möchtest, dann brauchst du auch Raum und Zeit dafür. Ein Reading kann das für mich nicht erfüllen.
Denn was habe ich so oft erlebt? Absolute Euphorie und Inspiration nach den Readings. Und ja, ich glaube fest daran, das vieles landet und auch Momentaufnahmen schon vieles bewirken können, aber die Erfahrung hat deutlich öfter gezeigt, dass aus der Inspiration nur sehr selten auch Integration wurde. Es ist wie mit der Beratung oder Therapie: selten (bis gar nicht) reicht eine Sitzung, um eine Veränderung nachhaltig zu integrieren, zu spüren und zu (er)leben. Woher kommt also der Anspruch, dass ein Reading das kann oder können muss?
Es ist der Wunsch in uns nach einem Wundermittel. Diese eine Sache, die mir endlich alle Antworten und Lösungen zeigt. Du merkst es schon beim Lesen, oder? Diese eine Sache gibt es nicht. Kann es auch gar nicht geben, eben weil wir alle so individuell sind. In unserer Energie, aber auch in unseren Erfahrungen, Prägungen, Mustern, Wünschen und Privilegien.
Und ich möchte in meiner Arbeit, in den Begleitungen, die ich anbiete, immer auch in der Lage sein, all diese Aspekte einzubeziehen und nachhaltig mit dir zu arbeiten. Der Wert der Nachhaltigkeit wurde mir durch meine zunehmende Unzufriedenheit nochmals sehr deutlich und persönlich kann ich keine Readings durchführen, die diesen Wert so erfüllen, wie ich ihn wahrnehme. Das kann und möchte ich nur in einer Begleitung, die uns beiden Zeit erlaubt.